Jugend debattiert

Clara, du bist Landessiegerin „Jugend debattiert“ 2022. Herzlichen Glückwunsch!

Clara: Danke! Ich kann es immer noch nicht richtig fassen.

Wie bist du zum Debattieren gekommen und wo hast du es gelernt?

Clara: Ich glaube, ich habe einfach schon immer gerne über die verschiedensten Themen diskutiert. Ob zu Hause mit meiner Familie oder in der Schule im Unterricht- ich rede einfach sehr gerne 🙂 Meine Deutschlehrerin hat mich dann auf Jugend debattiert aufmerksam gemacht, weil sie sich vorstellen konnte, dass mir das gefällt. Am Anfang war ich in der AG noch ein bisschen unsicher, aber nach den ersten Trainingsdebatten hatte ich richtig Spaß!

Kannst du ein bisschen genauer beschreiben, was ihr in der AG so macht?

Clara: Am Anfang des Schuljahres haben wir uns erst einmal allgemein mit dem Debattenformat von Jugend debattiert befasst und die verschiedenen Bestandteile- Eröffnungsrede, Freie Aussprache und Schlussrede- genauer besprochen. Außerdem haben wir ein paar Übungen gemacht, wo wir beispielsweise irgendein Produkt aus dem Raum anpreisen mussten, als wäre es die absolut beste Erfindung überhaupt. Das stärkt für die Debatte die Überzeugungskraft und das Ausdrucksvermögen. Da ein paar Schüler*innen das Debattieren schon im Unterricht hatten, sind wir dann zeitnah in Trainingsdebatten übergegangen, auf die wir uns immer ein paar Tage vorher vorbereiten konnten. Hier waren ein paar echt kontroverse Themen, wie z.B. die Impfpflicht, mit dabei. Die Debatten haben altersgruppengemischt stattgefunden, was ich persönlich als sehr gut empfunden habe. Sobald die Wettbewerbssaison dann losging, haben wir uns aber mehr auf das Vorbereiten der Wettbewerbe fokussiert.

Wie habt ihr euch in der AG auf die Wettbewerbe vorbereitet?

Clara: In der AG- Stunde vor den Wettbewerben haben wir uns meist einfach jeweils in den beiden Altersgruppen (die ja verschiedene Fragestellungen bekommen) zusammengesetzt und unsere Argumente ausgetauscht. Da sind dann manchmal schon so Mini- Debatten entstanden 😉 Je weniger Leute aus der AG an den Wettbewerben teilnehmen konnten, desto stärker hat sich dann die Vorbereitung auf wenige Personen fokussiert. Dann wurden die Themen auf Zweier- Teams verteilt, die sich jeweils auf eine der drei Fragen vorbereiten und später eben die Argumente an die Debattierenden weiterleiten. Später hat sogar die Altersstufe II meine Themen mit vorbereitet. Ich musste mich natürlich auf alle drei Themen vorbereiten, aber die Unterstützung der AG hat echt Entlastung geschaffen. Dafür bin ich wirklich dankbar!

Kannst du nochmal den Weg beschreiben, den du bis zum Landesfinale zurückgelegt hast?

Clara: Gerne. Ich realisiere gerade, wie viel ich eigentlich schon erlebt habe… Also, zuerst kam der Schulwettbewerb, bei dem Lilly, Anais und ich weitergekommen sind. Für alle Schulsieger*innen unseres Regionalverbundes gab es dann ein Seminar, wo wir von der Alumna Pauline Malkowski noch ein paar Tipps zum besseren Auftreten und zur Debatte allgemein bekommen haben. Danach folgte der Regionalwettbewerb, bei dem alle Leute vom Seminar digital über alfaview miteinander debattiert haben. Auch hier bin ich dann irgendwie weitergekommen, um unseren Regionalverbund gemeinsam mit Ella Wältring im Landeswettbewerb zu repräsentieren. Hier hatten wir noch die Ehre, für drei Tage für das Regionalsieger*innenseminar nach Woltersdorf zu fahren, wo wir wieder von erfahrenen Jugend -debattiert- Mitgliedern trainiert wurden. Die Landesqualifikation am 17.3. musste auch digital stattfinden. Als Zweitplatzierte durfte ich dann ins Landesfinale einziehen. Das hat im Abgeordnetenhaus stattgefunden und war eine überwältigende Erfahrung. Ich war schon sehr nervös, vor so vielen Zuschauern an so einem historischen und wichtigen Ort zu debattieren, aber ich scheine es hinbekommen zu haben, die Juror*innen zu überzeugen, sonst wäre ich nicht hier. 

Welche Momente bzw. Erlebnisse auf diesem Weg hast du am stärksten in Erinnerung behalten?

Clara: Ich glaube, dass das Regionalsieger*innenseminar definitiv ein Erlebnis war, dass ich nicht vergessen werde. Ich habe so viele unglaublich tolle Menschen kennen gelernt, die auch meine Leidenschaft für das Debattieren und für politische Themen teilen und mit denen man tiefgründige Gespräche über alles Mögliche führen kann. Außerdem war natürlich, wie schon erwähnt, das Finale im Abgeordnetenhaus eine unbeschreibliche Erfahrung. Was ich aber besonders toll finde, ist, dass ich mit den Leuten, die ich kennengelernt habe, so richtig schön nerdigen Debattier- Humor anwenden kann- etwas, das sonst eher komisch ankommt. 

Wie geht es jetzt weiter?

Clara: Als nächste Stufe steht der Bundeswettbewerb an. Vorher gibt es aber- was für eine Überraschung- wieder ein Seminar, diesmal für fünf Tage auf der Burg Rothenfels in Bayern. Die Bundesfinaltage finden im Juni in Berlin statt, in einem Hotel. Da bin ich dann eine von 32 Debattierenden in meiner Altersstufe. Am 18. Juni ist das Bundesfinale- ob ich da dabei bin, werden wir dann ja sehen. 

Worauf freust du dich am meisten?

Clara: Ich bin richtig gespannt auf das Seminar und auf die anderen Landessieger*innen. Die Jugend- debattiert- Community ist wie eine riesige Familie, wo die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen und gemeinsam Spaß haben. Und es ist natürlich eine große Ehre, auf Bundesebene unsere Schule, die ja sogar ganz neu dabei ist, vertreten zu dürfen. 

Gibt es noch etwas, was du gern loswerden möchtest?

Clara: Auf jeden Fall! Ich wollte mich noch einmal für die ganze Unterstützung bedanken, die ich von der JD- AG, aber auch von meiner Klasse und der Schule selbst erfahren habe. Ihr seid die Besten! Außerdem suchen wir in der AG auch weiterhin Interessierte, also falls jemand Lust hat, mitzumachen, stehen die Türen von B 3.07 mittwochs immer offen!

Vielen Dank Clara für das Interview und viel Spaß und Erfolg beim Landessiegertreffen und beim Bundeswettbewerb!